20.01.10 Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität

Am Montagabend hat Jürgen von der Lippe in der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität einen Vortrag über die „Bedeutung der humanistischen Bildung zur professionellen Erheiterung“ gehalten.

Herr Prof. Dr. Michael Reichel (Gräzistik) hatte ihn damit gelockt, dass auch Thomas Gottschalk dort einmal einen Vortrag nach einer verlorenen Saalwette gehalten habe. Jürgen von der Lippe müsse auch nicht wie jener nach der nächsten verlorenen Saalwette in einem Wiener Bordell mit Nikolauskostüm auftreten. Das war das schlagende Argument. Der Hörsaal war gut gefüllt mit nicht nur „Professionellen“, sprich Altphilologen. Was folgte, war ein Potpourri aus den Auftritten der vergangenen Jahre, die meistens einen philologischen Hintergrund hatten: Es wurden lateinisch-griechische Bastarde wie „homosexuell“ erklärt. In einem amüsanten Dialog las Homers Ehefrau ihrem Mann die Leviten und trennte sich treffend von ihm mit „Du kannst Dir ja auch ein Bett aus nem Ölbaum schnitzen. So eine bekloppte Idee.“ Von der Lippe erklärte seine Angst vor Krankheiten - nicht Hypochondrie, sondern Nosophobie, machte den Unterschied zwischen Flatulenz und Deflatieren deutlich und weidete sich an „Malapropismen“ wie „Expressionisten im Wald“ oder Podolskis „Da hat der Trainer den Focus sehr hoch gehängt.“ Wirklich philologisch wurden die Ausführungen zu „Kamelos“, das eigentlich Schiffstau bedeutet und das Luther übersetzt mit „Eher geht ein Kamel durchs Nadelöhr.“

Das Ganze wurde vom WDR aufgezeichnet und kann sicherlich bald im Fernsehen gesehen werden. Viel Material für Schnupperstunden wird man vermutlich nicht daraus ziehen können, da das Allermeiste doch eher unter der Gürtellinie spielte.

Für den DAVNRW, Dr. Susanne Aretz

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Dr. Susanne Aretz und Dr. Matthias Laarmann vom DAV NRW mit Prof. Hellmut Flashar

Das Seminar für Klassische Philologie hat in Verbindung mit dem Verein der Freunde der Klassischen Studien an der RUB ev. am 04.12.19 zur Feier des 90. Geburtstags von Prof. Hellmut Flashar in die Kunstsammlungen der Ruhr Universität eingeladen. Prof. Reinhold Glei, der geschäftsführende Direktor des Seminars für Klassische Philologie, führte durch das hervorragende und angemessene Programm:

Zuerst beeindruckte Prof. Manuel Baumbach mit einer sehr persönlichen laudatio auf Prof. Hellmut Flashar, dann sprach Prof. Peter von Möllendorff in freier Rede über das Heilige und die Tragödie. Es folgte ein unterhaltsames, vokalisches Intermezzo mit vielen individuellen Anspielungen durch das Vokalensemble unter der Leitung von Prof. Jaskulsky.

Am Ende setzte Frau Prof. Schubert aus Leipzig einen passenden Schlussakkord mit der algorithmischen Begründung der frühen Datierung des hippokratischen Eides durch Prof. Hellmut Flashar. Beim anschließenden Empfang konnte sich das von weither angereiste Publikum(z.B. Prof. Wilfried Stroh aus München, der ehemalige Intendant des Trierer Theaters Heinz-Lukas Kindermann oder Prof. Anton Bierl aus Basel) noch angeregt mit Prof. Hellmut Flashar unterhalten. Alle haben sich schon für den 95. Geburtstag dort wieder verabredet!!!

Dr. Susanne Aretz