Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Ein Jahr der Pandemie ist vorüber, aber ein Ende ist noch nicht abzusehen.

"„Kitas und Schulen haben oberste Priorität“ ... - Überlegungen zur Worthülse der Saison", so lautete der Titel eines Artikels von Barbara Vorsamer am 16. April in der Süddeutschen Zeitung.

Dafür dass unsere Mittelstufenschüler*innen ein Abitur mit einer weiteren Fremdsprache außer Englisch machen können, wurde jedenfalls zunächst wenig getan. Die zwei Briefe der Landesverbände der Altphilolog*innen, der Französisch- und der Spanischlehrer*innen an den Staatssekretär Mathias Richter erreichten wenigstens ein Gespräch im Landesministerium und einen Unterricht in den Fremdsprachen, wie er in allen Fächern möglich ist, sprich in Distanz oder im Wechselunterricht.

In der Schulmail vom 22.04.21 steht jetzt folgender Passus, der den Unterricht in den Fremdsprachen ermöglicht, aber vielleicht von Schulleiter*innen übersehen wurde:
 

"Bildung konstanter Lerngruppen

Grundsätzlich sind Sie mit der SchulMail vom 5. März 2021 darauf hingewiesen worden, dass in der Sekundarstufe I konstante Lerngruppen zu bilden sind, um eine Durchmischung beispielsweise im Rahmen der äußeren Differenzierung, im Wahlpflichtbereich sowie im Unterricht der zweiten Fremdsprache zu vermeiden. Da inzwischen regelmäßige Corona-Testungen erfolgen, es beim Fremdsprachenunterricht auf Präsenzunterricht in besonderen Maße ankommt und der Wahlpflichtbereich in einigen Schulformen Hauptfachcharakter hat, ist nach Entscheidung der Schule in diesen Fächern nunmehr auch die Bildung von Lerngruppen mit Schülerinnen und Schülern aus unterschiedlichen Klassen möglich. Die Teilnahme und Sitzordnung ist gesondert zu dokumentieren."


Was haben wir noch getan?

Der Kernlehrplan Griechisch Sek I und der Kernlehrplan Latein Sek I Gesamtschule wurde von uns geprüft, bei ersterem wurden viele Änderungsvorschläge von uns übernommen, die vor allem eine Distinktion des Griechischen vom Lateinischen betrafen, der zweite KLP wurde von uns für gut befunden.

Außerdem hat der DAV NRW auf den Entwurf zur Lehramtszugangsverordnung aufmerksam gemacht, in dem auch für das Fach Religionslehre nun nur noch „Kenntnisse auf dem Niveau des Kleinen Latinums“ verlangt wurden. Wir sprechen Anfang Juni mit dem Ministerium.

An Fortbildungen hatten wir in diesem Jahr erst eine, eine Fortbildung zur Texterschließung in der Einstiegslektüre, zusammen mit dem Klettverlag. Da der Austausch aufgrund des verwendeten Tools dort nicht möglich war, werden wir erneut selbst eine Fortbildung zur Texterschließung am Samstag, dem 28.08., anbieten. Edith Schirok und Marina Keip führen dort zunächst theoretisch und praktisch in die Texterschließung ein. Den Hauptteil bildet aber eine Erarbeitung von Aufgaben in 9 Workshops mit Moderator*innen. Die offizielle Einladung erfolgt vor den Sommerferien

Bitte notieren Sie sich schon die DAV NRW-Landestagung am 28. Und 29. Oktober 2021, die als Hybridtagung in Dortmund und Online stattfindet. Die Einladung erfolgt im nächsten LGNRW 1/21 im Juni.

Für bestandene Latina gibt es jetzt schöne Urkunden auf unserer Homepage. Die besten Abiturient*innen in Latein und Griechisch auf den Schulen können auch erneut mit Urkunden und einer römischen oder griechischen Münze durch den DAV NRW ausgezeichnet werden. Wenden Sie sich dazu mit Namen der Schülerin/ des Schülers, der Schule an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Wir freuen uns, dass wir in diesem Jahr wieder eine der zwei besten Gruppenarbeiten im Bundeswettbewerb Fremdsprachen auszeichnen konnten und auch beim Wetttbewerb „Aus der Welt der Griechen“ die Sachpreise unterstützen durften. Sie finden zu den Wettbewerben auch Informationen unter:  https://www.bundeswettbewerb-fremdsprachen.de https://griechischlehrer-nrw.de/115-Wettbewerb https://certamencarolinum.de/index.php

Bald erscheint unser Heft „Leistungsbewertung“ LGNRW 1/21.
Zur jetzigen Situation der Leistungsbewertung, der Vergabe von Latina usw. bleibt uns nichts anderes als auf Thomas von Aquin zu verweisen:
 
 
Iustitia sine misericordia crudelitas est,
misericordia sine iustitia mater est dissolutionis.
Et ideo oportet, quod utrumque coniugatur

Gerechtigkeit ohne Barmherzigkeit ist Grausamkeit,
Barmherzigkeit ohne Gerechtigkeit ist die Mutter aller Auflösung.
Und daher ist es nötig, beide miteinander zu verbinden.

Thomas Aquinas, Super evangelium Matthaei lectura 5, 2 (nr. 429)

Ihre Susanne Aretz