Altes Rom im faschistischen Gewand – Latein unter Mussolini
Vortragsveranstaltung des Vereins zur Förderung des Altsprachlichen Unterrichts e.V. Dortmund
OStR i.H. Dorit Funke / StR i.H. Dr. Ann-Cathrin Harders: "Altes Rom im faschistischen Gewand – Latein unter Mussolini"
Zeit: Montag, 27. März 2023, 19:00 Uhr
Ort: Stadtarchiv Dortmund, Märkische Str. 14
Der Eintritt ist frei.
Sondervorstellung zum Film "Seneca" mit anschließendem Filmgespräch (Dortmund)
Auf Altgriechisch sprechen und philosophieren 16.07.-30.07.2023
Seit 31 Jahren veranstaltet Hellenikon Idyllion in Griechenland mit großem Erfolg den Kurs „Attisch sprechen und philosophieren“. Studenten und Dozenten der Klassischen Philologie, der Altertumswissenschaften und der Theologie, sowie fortgeschrittene Gymnasialschüler, haben hierbei die einzigartige Möglichkeit, in einem üppigen Fruchtgarten direkt am griechischen Strand die Sprache Platons und Aristoteles´ wieder aufleben zu lassen – und zwar so wie es sich gehört: In geselliger Runde, in Diskussion und beim gemeinsamen Philosophieren.
Wer dieses in der Tat weltweit beispiellose Gefühl lebendiger Antike selbst erfahren möchte, aber der Meinung ist, dafür müsste an den Sprachkenntnissen noch etwas gefeilt werden, ist auch herzlich willkommen und kann hier sowohl Einzel- wie auch Gruppenunterricht in altgriechischer Sprache z.B. als Vorbereitung auf eine Graecums-Prüfung erhalten.
Anbei finden ein Plakat mit weiterführenden Informationen.
Lateintag Köln "Mensch und Umwelt" am 3. Juni 2023
Das übergreifende Thema lautet "Mensch und Umwelt", und neben Veranstaltungen zu zentralen Texten der römischen Literatur gibt es auch Themenkreise zu Nachbardisziplinen (Altgriechisch, Mittel- und Neulatein, Archäologie).
Weitere Informationen können Sie dem Anhang entnehmen:
Lateintag_Köln_2023_Mensch_und_Umwelt_3_Juni_2023_Flyer_und_Einlegeblatt.pdf
Bericht zur Fortbildungsveranstaltung Europa Latina MMXXII beim Institut für Altertumskunde der Universität zu Köln
Am 01.10.2022 fand von 09:00 bis 16:00 Uhr in Köln die Abschlusskonferenz zur Implementation von Eulalia – European Latin Linguistic Assessment statt. Bei diesem insgesamt auf drei Jahre angelegten Erasmus+-Projekt handelt es sich um eine Kooperation zwischen den Universitäten Köln, Mailand (Università Cattolica del Sacro Cuore), Bologna, Köln, Mailand, Rouen, Salamanca und Uppsala, das auch vom Bundes-DAV unterstützt wird; auch die Aristoteles-Universität Thessaloniki will sich dem Projekt noch anschließen. An der hybriden Tagung nahmen ca. 50 Personen in Präsenz teil: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der beteiligten Universitäten, Lehrerinnen und Lehrer sowie Studierende der Alten Sprachen.
Ziel dieses Projekts ist die Entwicklung eines europaweiten Zertifizierungsverfahrens für das Lateinische. Dazu gehören online im open access zugängliche Übungs- und Prüfungsmaterialien. Die Ermöglichung einer solchen Zertifizierung adressiert die rund 3 Millionen Lateinlernenden in der EU – auch und insbesondere Nicht-Muttersprachler:innen und Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Dazu kann die Aufgabenbearbeitung in der jeweiligen Muttersprache erfolgen und wurde die Website weitgehend barrierefrei gestaltet. Auffällig ist in diesem Zusammenhang die Begründung mit „transversal skills“, d. h. dem altbekannten Argument, dass Latein das logisch-analytische Denken und Erlernen anderer Sprachen fördere.
Im ersten Teil der Tagung wurde das Projekt ausführlich vorgestellt und diskutiert. Demnach sieht die Zertifizierung sieht derzeit drei Niveaustufen vor: Ein praeambulum, A1 und A2 sowie B1 und B2. Die letzte Stufe entspräche beim Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen – naturgemäß unter Aussparung der mündlichen Kommunikationskompetenz – etwa dem Niveau C1 und läge damit nach Dafürhalten der Projektentwickler deutlich über Latinums-Niveau. Zusätzlich werden die Niveaustufen danach unterschieden, ob sie jemand mit oder ohne „translation skills“ erworben hat. Bei denjenigen Aufgabenformaten, die nicht auf das Übersetzen abzielen, stellt das Zertifizierungsverfahren „meaning at the centre“ und kommt mit dem Verdikt „No translation without comprehension“ dem nahe, was textlinguistisch und fachdidaktisch unter „Texterschließung“ firmiert. Notwendige Bedingung für die Übersetzungsaufgaben sei demnach ein globales Textverständnis. Darüber hinaus gibt es z. T. „monolingual tasks“ lateinisch-lateinisch und sogar aktives Formenbilden, allerdings keine aktive lateinische Textproduktion. Beim Übersetzen werden „national teaching traditions“ berücksichtigt, zumal da die Übersetzung in die jeweilige Muttersprache erfolgt.
Das Projekt ist online erreichbar unter https://site.unibo.it/eulalia/en. Die Projektentwickler bitten um kritische Durchsicht und freuen sich über Rückmeldungen und Verbesserungsvorschläge.
Das übrige Programm der Tagung vertiefte einzelne, für die Eulalia-Arbeitsgruppe im Laufe der Projektentwicklung als besonders wesentlich erlebte Aspekte des vorgeschlagenen Zertifizierungsverfahrens: So hielt der DAV-Bundesvorsitzende Prof. Dr. Stefan Freund einen Vortrag über das Spannungsfeld von Diversität und Identität als Interpretament. Prof. Dr. Peter Kuhlmann thematisierte Wortschatzlernen und Wortschatzerwerb im Lateinunterricht. Frau Professorin Dr. Gerd Haverling aus Uppsala verschaffte den Teilnehmenden einen vertieften, wenn auch zugegebenermaßen wenig optimistischen Einblick in die Rolle der Alten Sprachen in der schwedischen Schul- und Universitätslandschaft. Frieder Schumann vom Servicezentrum Inklusion der Universität zu Köln zeigte auch für den Lateinunterricht bestehende Herausforderungen im Kontext von Inklusion und einen kreativen, lösungsorientierten Umgang mit diesen auf. Während der gesamten Tagung hatten die Teilnehmenden zudem Gelegenheit, sich Posterpräsentationen zum schulischen und universitären Lateinunterricht in Frankreich, Spanien, Schweden und Italien sowie zu einem Forschungsprojekt zur Quantifizierung der Schwierigkeit lateinischer Originaltexte anzusehen und mit den jeweiligen Expert:innen ins vertiefte Gespräch zu kommen.
(für den DAV-NRW Johannes Maximilian Nießen)